
Was versteht man unter einem Zweitwein?
Mehr als nur zweite Wahl
In der Welt des Weins gibt es viele Begriffe und Konzepte, die für Neulinge verwirrend sein können. Einer dieser Begriffe ist „Zweitwein“. Doch was genau versteht man unter einem Zweitwein, und warum sind diese Weine so besonders? In diesem Blog-Beitrag werden wir das Konzept des Zweitweins näher beleuchten und seine Bedeutung in der Weinwelt erklären.
Definition eines Zweitweins
Ein Zweitwein ist ein Wein, der von einem renommierten Weingut produziert wird, jedoch aus Trauben hergestellt wird, die nicht für den Hauptwein (auch als Erstwein bekannt) verwendet werden. Diese Trauben stammen oft von jüngeren Reben oder von Parzellen, deren Trauben nicht die strengen Qualitätskriterien für den Erstwein erfüllen. Der Zweitwein bietet somit eine hervorragende Möglichkeit, in die Welt eines angesehenen Weinguts einzutauchen, ohne die hohen Preise des Erstweins zahlen zu müssen.
Die Entstehung von Zweitweinen
Die Praxis, Zweitweine herzustellen, hat ihren Ursprung in Bordeaux, wo viele der berühmtesten Châteaux wie Château Latour, Château Margaux und Château Mouton-Rothschild einen Zweitwein produzieren. Die Idee dahinter ist einfach: Um die Qualität des Erstweins zu gewährleisten, werden weniger perfekte Trauben oder solche von jüngeren Reben in einen separaten Wein verarbeitet. Dies ermöglicht es den Winzern, ihre besten Trauben für den Erstwein zu reservieren und gleichzeitig einen hochwertigen Wein zu kreieren, der dennoch den Charakter des Weinguts widerspiegelt.
Beispiele von Zweitweinen namenhafter Weingüter im Bordeaux:
- Le Petit Mouton von Château Mouton-Rothschild
- Les Forts de Latour von Château Latour
- Pavillion Rouge von Château Margaux
- Carruades de Lafite von Château Lafite-Rothschild
- Arômes de Pavie von Château Pavie
- Petit Lion von Château Léoville las Cases
Übrigens: manche Winzer im Bordeaux produzieren auch Drittweine, wie zum Beispiel Château Latour mit dem Drittwein „Pauillac“.
Warum sind Zweitweine wichtig?

Zugang zur Qualität: Für viele Weinliebhaber bieten Zweitweine eine hervorragende Möglichkeit, in die Welt eines renommierten Weinguts einzutauchen. Sie ermöglichen es Ihnen, Weine von erstklassigen Produzenten zu genießen, ohne die exorbitanten Preise des Erstweins zahlen zu müssen.
Früher Genuss: Während viele Erstweine Jahre oder sogar Jahrzehnte benötigen, um ihre volle Reife zu erreichen, sind Zweitweine oft zugänglicher und können früher genossen werden. Dies macht sie ideal für Weinliebhaber, die nicht warten möchten.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Da Zweitweine in der Regel günstiger sind als ihre prestigeträchtigen Geschwister, bieten sie ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie ermöglichen es Ihnen, qualitativ hochwertige Weine zu genießen, ohne Ihr Budget zu sprengen.
Vielfalt entdecken: Der Kauf von Zweitweinen bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Jahrgänge und Stile auszuprobieren. Dies kann besonders spannend sein und dazu beitragen, Ihr persönliches Interesse an einem Weingut zu vertiefen.
Fazit
Zweitweine sind mehr als nur eine „zweite Wahl“; sie sind eine wertvolle Ergänzung zur Weinwelt und bieten eine hervorragende Gelegenheit für Weinliebhaber aller Erfahrungsstufen. Ob Sie ein erfahrener Weinsammler sind oder einfach nur einen guten Wein für einen besonderen Anlass suchen – das Verständnis und die Wertschätzung von Zweitweinen können Ihre Perspektive auf hochwertige Weine erweitern.
Wenn Sie das nächste Mal im Weinladen stehen oder an einer Weinprobe teilnehmen, denken Sie daran: Ein guter Zweitwein könnte genau das sein, was Sie suchen! Nutzen Sie die Gelegenheit und entdecken Sie die Vielfalt und Qualität dieser faszinierenden Weine – Sie könnten angenehm überrascht sein!