Eine Flasche Dessertwein von Chateau Rieussec im Vordergrund, daneben ein Glas Wein auf einem Holzfass

Was versteht man unter Dessertwein?

Eine besonders süße Alternative für Ihre Weinsammlung

Dessertwein ist eine besondere Kategorie von Weinen, die oft als krönender Abschluss eines feinen Essens serviert wird. Diese Weine sind in der Regel süßer und reichhaltiger als herkömmliche Weine und bieten ein einzigartiges Geschmackserlebnis. In diesem Blog-Beitrag werden wir die verschiedenen Arten von Dessertweinen, ihre Herstellung und Tipps zur Auswahl des perfekten Dessertweins erkunden.

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Die verschiedenen Arten von Dessertwein

Dessertwein kann in mehrere Kategorien unterteilt werden, jede mit ihren eigenen charakteristischen Merkmalen:

Eiswein: Dieser Wein wird aus Trauben hergestellt, die am Rebstock gefroren sind. Die Kälte konzentriert die Zucker und Aromen, was zu einem intensiven Geschmack führt. Eiswein ist besonders beliebt in Deutschland und Kanada.

Trockenbeerenauslese (TBA): Diese Weine stammen aus überreifen Trauben, die von Edelfäule (Botrytis cinerea) befallen sind. Der Pilz entzieht den Trauben Wasser, wodurch der Zuckergehalt steigt. TBA-Weine sind extrem süß und aromatisch.

Faule Weintrauben hängen an der Weinrebe im Weinberg und sind bereit für die Ernte, um Dessertwein herzustellen

Portwein: Ursprünglich aus Portugal stammend, ist Portwein ein verstärkter Wein, der während der Gärung mit Brandy angereichert wird. Dies bewahrt den natürlichen Zuckergehalt der Trauben und verleiht dem Wein seine charakteristische Süße.

Sherry: Ein weiterer verstärkter Wein, der aus Spanien kommt. Sherry gibt es in verschiedenen Stilen, von trocken bis süß. Süße Sherrys wie Pedro Ximénez sind hervorragende Dessertweine.

Süßweine: Dazu gehören Weine wie Muscat oder Gewürztraminer, die durch ihre natürliche Süße bestechen. Diese Weine können sowohl frisch als auch gereift genossen werden.

Dessertwein aus Bordeaux

Bordeaux ist nicht nur für seine kräftigen Rotweine bekannt, sondern auch für exquisite Dessertweine, die bei Weinsammlern beliebt sind. Die Region produziert einige der besten Süßweine der Welt, insbesondere die berühmten Sauternes und Barsac.

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Sauternes-Wein

Eine Flasche Dessertwein von Chateau Myrat in der Nahaufnahme

Sauternes ist der bekannteste Dessertwein aus Bordeaux. Er wird aus Trauben wie Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle hergestellt, die von der Edelfäule (Botrytis cinerea) befallen sind. Diese spezielle Fäule entzieht den Trauben Wasser und konzentriert die Aromen sowie den Zuckergehalt, was zu einem intensiven, honigartigen Geschmack führt. Sauternes zeichnet sich durch Noten von Aprikosen, Pfirsichen und Gewürzen aus und hat eine samtige Textur.

Beispiele für Sauternes-Weine:

Barsac-Wein

Barsac, ein kleineres Anbaugebiet innerhalb von Sauternes, produziert ebenfalls hervorragende Dessertweine mit ähnlichen Eigenschaften. Die Weine aus Barsac sind oft etwas frischer und weniger süß als ihre Pendants aus Sauternes.

Beispiele für Barsac-Weine:

Eine Flasche Dessertwein von Chateau Coutet in der Nahaufnahme

Die Herstellung von Dessertwein

Die Herstellung von Dessertwein erfordert spezielle Techniken und Bedingungen:

Traubenauswahl: Für Dessertweine werden oft überreife oder edelfaule Trauben verwendet, um einen hohen Zuckergehalt zu gewährleisten.

Gärung: Bei vielen Dessertweinen wird die Gärung frühzeitig gestoppt, um den natürlichen Zuckergehalt zu bewahren.

Verstärkung: Bei verstärkten Weinen wie Port oder Sherry wird während der Gärung Brandy hinzugefügt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und die Gärung zu stoppen.

Reifung: Viele Dessertweine profitieren von einer längeren Reifung in Fässern oder Flaschen, was ihre Aromen vertieft und komplexer macht.

4 Tipps zur Auswahl des perfekten Dessertweins

1. Berücksichtigen Sie die Qualitätsstufe und die Appellation

Wählen Sie einen Dessertwein, der ein gutes Alterungspotenzial verspricht. Eine allgemeine Regel besagt, dass Weine aus Barsac und Sauternes, die der Klassifizierung von Bordeaux-Weinen von 1855 angehören, ideal für eine Weinsammlung sind. Das bedeutet, Dessertweine der Premier Grand Cru Classé (inkl. Supérieur) und Deuxième Grand Cru Classé eigenen sich für eine lange Lagerung in Ihrem Weinkeller.

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2. Belesen Sie sich über verschiedene Jahrgänge

Nicht jeder Jahrgang besitzt die gleiche Qualität. Es kommt auch vor, dass manche Jahrgänge gar nicht produziert wurden. Beispielsweise hat Château d’Yquem 1910, 1915, 1930, 1951, 1952, 1964, 1972, 1974, 1992 und 2012 keinen Erstwein (Grand Vin) produziert. Dies hat mit der Aufrechterhaltung von Qualität und Standards zu tun, die oft mit dem Wetter in Verbindung stehen.

3. Achten Sie auf Bewertungen von Weinkritikern

Weinkritiker macht sich Notizen bei der Weinverkostung von Dessertwein im Weinglas

James Suckling oder Decanter geben wertvolle Einblicke in die Qualität von Dessertwein. Denn die meisten Dessertweine werden von Weinkritikern verkostet und das Ergbnis wird dann publiziert.

4. Auf den Zustand der Flasche achten

Bevor Sie eine Flasche Dessertwein online erwerben, schauen Sie sich genau den Zustand anhand von Fotos an und lesen Sie die Beschreibungen. Sollten Sie unzureichende Informationen über den Zustand des Weins in einem Wein-Onlineshop vorfinden, dann raten wir von einem Kauf ab.

Fazit

Dessertwein ist eine faszinierende Kategorie innerhalb der Weinwelt, die durch ihre Vielfalt und Komplexität besticht. Ob Eiswein, Port oder Trockenbeerenauslese – jeder Typ hat seine eigenen einzigartigen Eigenschaften. Durch das Verständnis der verschiedenen Arten von Dessertweinen sowie deren Herstellung können Sie Ihre Auswahl verfeinern und die perfekte Flasche Wein für Ihre Weinsammlung finden.

Für alle Neulinge: Entdecken Sie die Welt des Dessertweins – es lohnt sich, besonders zur Diversifizierung Ihrer Weinsammlung!

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